Linde MH setzt auf Hängebahn-Durchlaufstrahlanlage in robuster Gießerei-Ausführung

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Linde Material Handling (MH) ein weltweit führender Hersteller von Gabelstaplern und Lagertechnikgeräten sowie Anbieter von Dienstleistungen und Lösungen für die Intralogistik. Mit einem Vertriebs- und Servicenetzwerk in mehr als 100 Ländern ist das Unternehmen in allen wichtigen Regionen der Welt vertreten. In Weilbach fertigt der Warenumschlagspezialist Gegengewichte für das umfangreiche Angebot an Gegengewichtsstaplern.

Mit neuer Strahlanlage Optimierungspotenziale ausschöpfen
Linde MH strebt kontinuierlich nach einer Verbesserung seiner Fertigungsprozesse. In enger Zusammenarbeit mit der Rösler Oberflächentechnik GmbH optimierte ein Projektteam den logistischen Materialfluss und die Flexibilität bei der Bearbeitung von unterschiedlichen Gabelstaplergegengewichten (kurz GGW). Mit der Vorgabe einer optimierten Flächennutzung, setzt die Fa. Rösler kompetent, mit einem maßgeschneiderten Konzept einer Hängebahn-Durchlaufstrahlanlage RHBD 22/27-F, neue Maßstäbe in der Gießereibranche.

Vollautomatischer, fertigungsintegrierter Betrieb mit hoher Flexibilität
Durch die neu strukturierten Prozessabläufe erfolgt eine optimierte Übergabe der unbearbeiteten Rohgussteile an einem gekennzeichneten Ablageort vor der Einlaufkabine. Mittels manueller Positionierung und Freigabe erfolgt der Teiletransport mit einem Power & Free-Fördersystem. Je nach Bauteiltyp werden spezifische Strahlparameter sowie auch Parameter des Fördersystems hinterlegt. Nur so ist zu gewährleisten, dass das GGW metallisch rein mit gleichmäßiger Oberflächen-Rauigkeit gesäubert wird, sowie eine haptisch gleichmäßig wirkende Strukturierung der Gussteiloberfläche, welche nach dem Lackieren noch deutlich den Gusscharakter erkennen lässt, wiederholbar wird. All diese Prozessparamater wurden mit einem dafür bestimmten, speziellen Strahlmittelbetriebsgemisch definiert.

RHBD 22/27-F in Gießerei-Ausführung
Am neuen Standort im Werk wurde die neue Strahlanlage nach den örtlichen Vorgaben realisiert. Auf engstem Raum und für die Wartung zugänglich, wurde die Strahlmittelsandrückführung unter der Strahlanlage ausgeführt. Der abfallende und angehäufte Formsand, welcher am Ablage- und Übergabeort der GGW anfällt, wurde ebenfalls zur Rückführung in die Strahlmittelaufbereitung integriert. Der Sand wird vor der Einlaufkabine der Querrutsche zugeführt. Diese befördert das Material auf die Sandübergaberinne, welche anschließend den zugeführten Sand der GGW und den Sand aus der Einlaufkabine auf die Rückführrinne unter der Einlaufkabine übergibt. Von der Rückführrinne findet eine Übergabe auf die zentrale Siebrinne der Strahlkabine statt. Am Auslauf der Strahlanlage fördert ein Flachförderboden Sand- und Strahlmittelreste ebenfalls zu der zentralen Siebrinne unter der Strahlkabine. Die Siebrinne scheidet dabei gröbere Sandknollen, Grate und metallische Flitter zuverlässig ab und führt diese einem gießereitechnischen Z-Förderband zu. Von der Siebrinne über Becherwerk wird das Strahlmittel-/Sandgemisch dem Separationssystem mit hohem Abscheidegrad zugeführt. Die zuverlässige Reinigungsleistung über einen zweistufigen Magnetseparator mit pneumatischer Nachsichtung gewährleistet einen störungsfreien Betrieb und reduziert den Verschleiß der Gesamtanlage. Nach der manuellen Positionierung des GGW am Teile-Transportwagen der Power & Free-Förderanlage werden die Rohgussteile durch die einzelnen Anlagenteile - Einlauf-, Strahl- und Auslaufgehäuse - getaktet. Neben der Taktzeitoptimierung durch eine 3-Kammer-Strahlanlage wurde zudem eine weitestgehende Minimierung von Strahlmittel-Sand und austretenden Staubverlusten in die direkte Hallenumgebung erreicht. Das eigentliche Herzstück der Anlage ist die Strahlkammer mit fünf angeordneten Strahlturbinen. Der Strahlraum, gefertigt aus verschleißfestem Hartmangan X120Mn12, ist zusätzlich mit 25 mm dicken, auswechselbaren, verschleißbeständigen Chromgussplatten ausgekleidet. Die gesamte Strahlanlage ist über ein großzügiges Wartungspodest mit Treppenaufstieg sehr wartungs- und bedienerfreundlich.

Ziele erreicht
Durch die neu konzipierte Hängebahn-Durchlaufstrahlanlage sind die vorgegebenen Ziele eines technisch und ökonomisch optimierten Gesamtprozesses Strahlen & Handling der Linde MH erreicht. Wiederholbare Qualitätsanforderungen der GGW-Bauteile durch neudefinierte Strahlparameter, Strahlbild- und Verschleißoptimierung ergeben schlussendlich eine Optimierung im Prozess der Strahltechnik sowie Effizienzsteigerungen durch das optimierte Strahl- und Materialflusskonzept im Werk.