Rösler ebnet mit digitalisiertem Surf-Finishing den Weg zur Smart Factory

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Steigende Nachfrage, FachkrĂ€ftemangel und hoher Kostendruck stellen die Medizintechnik bei der Implantatherstellung vor große Herausforderungen. Gleichzeitig eröffnen neue Materialien und hochintensive Bearbeitungsverfahren immer mehr Möglichkeiten in der Fertigung von Gelenkersatz. Mit dem digitalisierten Surf-Finishing prĂ€sentiert Rösler ein Verfahren, das höchste PrĂ€zision mit Prozesssicherheit und Wirtschaftlichkeit vereint und selbst fĂŒr das OberflĂ€chenfinish extrem harter Materialien wie Keramik geeignet ist. Damit rĂŒckt die Branche einen entscheidenden Schritt nĂ€her an die Smart Factory.

Die Zahl der Gelenkersatz-Operationen steigt weltweit rasant. Allein in den USA rechnen Experten damit, dass 2030 rund 3,5 Millionen Kniegelenke eingesetzt werden – im Jahr 2020 waren es noch etwa 600.000. Dennoch ist die manuelle Endbearbeitung von Prothesen weiterhin verbreitet, obwohl sie zeitaufwendig, personalintensiv und von QualitĂ€tsschwankungen geprĂ€gt ist. „Die Branche steht unter dem Druck, immer höhere StĂŒckzahlen wirtschaftlich und in gleichbleibend hoher QualitĂ€t zu fertigen“, erklĂ€rt Michael Striebe. Er bringt ĂŒber 25 Jahre Erfahrung in der Gleitschlifftechnik mit und ist mittlerweile als Global Sales and Process Expert Medizintechnik bei der Rösler OberflĂ€chentechnik GmbH erster Ansprechpartner fĂŒr Kunden aus der Medizintechnik-Branche. „Parallel steigen die AnsprĂŒche an die Haltbarkeit und VertrĂ€glichkeit der Implantate. Darauf reagieren die Hersteller vermehrt mit Gelenkersatz aus Materialien wie Titan oder aus Keramik bzw. keramikĂ€hnlichen Beschichtungen, letzteres lĂ€sst allerdings eine manuelle Bearbeitung – aufgrund seiner HĂ€rte – kaum mehr zu.“

Surf-Finishing: PrÀzise Bearbeitung komplexer Geometrien und anspruchsvoller Materialien

Mit dem Surf-Finishing bietet Rösler ein Verfahren, das eine besonders effiziente Bearbeitung orthopĂ€discher Implantate auch aus den hĂ€rtesten Materialien ermöglicht. Das Surf-Finishing ist bis zu 40-mal effektiver als die Bearbeitung in einer klassischen Vibrationsanlage und damit die intensivste Form des Gleitschleifens, die es aktuell auf dem Markt gibt. Je nach AnlagenausfĂŒhrung können im Surf-Finisher bis zu  16 Bauteile gleichzeitig an Werkzeugspindeln befestigt und in einen rotierenden BearbeitungsbehĂ€lter abgesenkt werden. Durch die direkte Einbringung der Bauteile in den Schleifmittelstrom sowie gezielte Bewegungen der Spindeln ist eine prĂ€zise Bearbeitung an spezifischen Stellen möglich. So lassen sich auch komplexe Geometrien wie die Kastenkonstruktionen bei Knieimplantaten vollstĂ€ndig maschinell finishen – ohne manuelles Nachpolieren. In den Surf-Finish-Anlagen von Rösler lassen sich selbst Implantate aus Aluminiumoxid-Keramik in einer weltweit einzigartigen QualitĂ€t bearbeiten.

Smarte Prozessentwicklung und Datenaustausch

Ein besonderer Fortschritt liegt in der Digitalisierung des Verfahrens. Mithilfe von Simulationssoftware lassen sich Gleitschliffprozesse heute am 3D-Modell darstellen. So werden Bearbeitungsparameter wie Eintauchtiefe, Anströmungswinkel oder mögliche Schattenbildung bereits in der Planungsphase sichtbar, was die Prozessentwicklung erheblich beschleunigt und Kosten deutlich reduziert. Bis zu 90 Prozent der Abstimmung erfolgen digital. Die restlichen zehn Prozent werden durch unverzichtbare reale Tests im Surf-Finisher abgedeckt, welche die nicht-simulierbaren Abweichungen in die Prozessentwicklung integrieren.

DarĂŒber hinaus eröffnet der direkte Datenaustausch zwischen CNC-Bearbeitungszentren und Surf-Finishern neue Möglichkeiten. Werden die Anlagen mit 3D-Daten zu WerkstĂŒckdimensionen und Toleranzen versorgt, können Bearbeitungszeiten automatisch angepasst werden. Der Vorteil ist eine Erhöhung der Durchsatzleistung und eine Senkung der Kosten durch reduzierten Verbrauch von Verfahrensmitteln. Durch die Vernetzung der Anlagen in den einzelnen Prozessstufen kann die Effizienz in der gesamten Wertschöpfungskette und die QualitĂ€t bei der Herstellung orthopĂ€discher Implantate auf bisher unerreichte Weise gesteigert werden.

ProzessĂŒberwachung mit Rösler Smart Solutions

FĂŒr lĂŒckenlose Dokumentation und Prozesssicherheit sorgt die patentierte Digitalisierungssoftware Rösler Smart Solutions (RSS) Comfort. Sie ĂŒberwacht die QualitĂ€t des Prozesswassers im angebundenen Gleitschliffprozess und lĂ€sst RĂŒckschlĂŒsse auf die TeilequalitĂ€t zu. „Wir gehen hier noch einen Schritt weiter. Aktuell arbeiten wir daran, auch alle Verbrauchsstoffe innerhalb des Gleitschliffprozesses mithilfe von RSS zu erfassen, um unseren Kunden eine effektive und simple Möglichkeit zur Kontrolle der Prozesskosten an die Hand zu geben“, erklĂ€rt Michael Striebe.

Der SchlĂŒssel dazu liegt im Informationsaustausch zwischen Zentrifuge, Gleitschliffanlage und Software.  Durch die Erfassung von automatisierten Messdaten werden der Verschmutzungsgrad des Wassers und der pH-Wert sowie die elektrische LeitfĂ€higkeit kontinuierlich ĂŒberwacht. Bei Abweichungen wird ĂŒber eine Schnittstelle automatisch die Menge an benötigten Prozesswasserreinigern angepasst. Dadurch bleibt die WasserqualitĂ€t stabil, ganz ohne Eingreifen eines Bedieners. Alle vorgenommenen Anpassungen werden dokumentiert und sind jederzeit nachvollziehbar. Diese innovative Technik ist einzigartig und exklusiv bei Rösler erhĂ€ltlich.

Der Weg zur Smart Factory

Der Weg zur vollstĂ€ndigen Digitalisierung der OberflĂ€chenbearbeitung ist ein entscheidender Schritt in Richtung Smart Factory. Die Integration digitaler Prozesse ermöglicht nicht nur effizientere und kostengĂŒnstigere Produktionsmethoden, sondern steigert auch die PrĂ€zision der Fertigung. Mit Simulationssoftware, intelligenten Datenaustauschsystemen und fortschrittlicher Überwachungssoftware unterstĂŒtzt Rösler seine Kunden dabei, die Herausforderungen der Branche in Chancen zu verwandeln.

Sie wollen nur das Beste fĂŒr Ihre OberflĂ€che?
Wir helfen Ihnen gerne weiter!

Michael Striebe

Global Sales and Process Expert - Medizintechnik

info@rosler.com
+49 9533 924-0