US-Gigant Wheel Pros kauft 41 Rösler-Felgenbearbeitungsanlagen

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Torq Thrust – ein in den 1960er entwickeltes Felgenmodell der Marke American Racing – ist das legendärste und am häufigsten kopierte Raddesign aller Zeiten und heute noch so aktuell wie damals. 2008 übernahm Wheel Pros, führender Hersteller und Distributor von Markenrädern für den Aftermarket, die Marke und entschied sich 2020 für das Reshoring der Produktion aus China. Dafür wurde in Auburn, Alabama eine komplett neue Fertigung aufgebaut. Aufgrund guter Erfahrungen empfahl der Vice President of Marketing von Wheel Pros und frühere Eigentümer des Wettbewerbers MHT, der ebenfalls übernommen wurde, Rösler als Partner für das Oberflächenfinish von rund 50.000 Felgen jährlich. Die aus Aluminiumguss hergestellten Felgen mit Durchmessern von 15 bis 20 Zoll und Breiten zwischen 7 und 9 Zoll sollten automatisiert bearbeitet werden. Dabei ist ein mindestens ebenso glänzendes Finish reproduzierbar zu erzielen wie durch die vorhergehende manuelle Politur und das in vergleichsweise kurzen Prozesszeiten.

41 Rösler-Felgenbearbeitungsanlagen und eine Rösler-Nassstrahlanlage
Rösler USA konzipierte in enger Zusammenarbeit mit den Gleitschliffexperten am Firmensitz Untermerzbach eine passende mehrstufige Lösung. Die Oberflächen der gegossenen und teilweise mechanisch bearbeiteten Teile werden zunächst in einem Nassstrahlprozess in einen einheitlichen Ausgangszustand gebracht. Das von Rösler in den USA dafür aufgabenspezifisch adaptierte Standard-Strahlsystem verfügt über einen Drehtisch und ist mit sechs Strahldüsen ausgestattet, die über einstellbare Halterungen in der Strahlkammer fixiert sind. Die Beladung der Anlage erfolgt manuell, der zwischen vier und sechs Minuten dauernde Prozess automatisch.
Daran schließt sich eine dreistufige Gleitschliffbearbeitung der Felgen in den speziell dafür entwickelten, kompakten Anlagen FBA 24/2 Turbo an. Sie ermöglichen die Bearbeitung von bis zu 24 Zoll großen Felgen und sind für kurze Prozesszeiten mit zwei seitlichen Unwuchtmotoren ausgestattet. Durch die stufenlose Drehzahlregelung und verstellbare Motorenstellung ist eine flexible Anpassung an die Bearbeitungsaufgabe möglich. Für die Bearbeitung werden die Felgen auf einen weiterentwickelten, pneumatischen Werkstückaushub aufgespannt. Dieser sorgt nicht nur für ergonomisches Be- und Entladen, sondern auch dafür, dass die Schleifkörper während des Werkstückwechsels in der Anlage verbleiben.
In der ersten Stufe werden die Oberflächen vorgeschliffen. Da dieser Prozess rund zwei Stunden dauert, sind hier 19 der insgesamt 41 Anlagen in Betrieb. In den beiden folgenden Prozessstufen werden die Felgen in je 11 Anlagen feingeschliffen und poliert. Die Bearbeitungsdauer liegt hier bei jeweils einer Stunde. Da Rösler auch die Schleifkörper für die unterschiedlichen Bearbeitungsstufen entwickelt und produziert, sind diese optimal auf die Anwendung abgestimmt.
Für einen nachhaltigen Betrieb wird das Prozesswasser im Kreislauf geführt. Wheel Pros hat dafür zwei vollautomatische Zentrifugen Z 1000 angeschafft.

Virtuelle Vorabnahme der Maschinen
Der Produktionsstart der neuen Felgenfertigung bei Wheel Pros ist im April 2022 vorgesehen. Die Vorabnahme der ersten 11 Felgenbearbeitungsanlagen erfolgte Ende September 2021 virtuell. Über ein Live-Streaming wurde die dreistufige Bearbeitung in den FBA 24/2 Turbo der zuvor in den USA gestrahlten Felgen übertragen. Dabei stellten die online zugeschalteten Mitarbeiter von Wheel Pros fest, dass mit dem automatischen Prozess ein deutlich besseres Oberflächenfinish erzielt wird als mit der vorherigen manuellen Bearbeitung