Machine Insight

R6/1000 SF Drag Finishing System fĂŒr medizinische Implantate

, A.Altmann - ZurĂŒck zur Übersicht

Rösler ist stÀndig auf der Suche nach Möglichkeiten zur Verbesserung der in der medizinischen Industrie eingesetzten Technologien zur OberflÀchenbearbeitung. Eine der wertvollsten Lösungen ist das Schleppfinish-System R 6/1000 SF, das mit seiner prÀzisen, selektiven Einzelteilbearbeitung eine perfekte Gleitschliffbearbeitung von orthopÀdischen Implantaten ermöglicht.

Wie es funktioniert

Das Schleppfinish-Verfahren ist ideal fĂŒr die Bearbeitung hochwertiger, empfindlicher WerkstĂŒcke mit komplexen Formen, z. B. endoprothetische Komponenten wie Femurteile. Die einzeln an speziellen WerkstĂŒckhaltern befestigten Teile werden auf rotierenden Arbeitsstationen/Spindeln montiert und durch einen unbeweglichen, mit Schleif- oder Poliermedien gefĂŒllten BearbeitungsbehĂ€lter "geschleppt".

Dies ermöglicht eine hochprÀzise, gezielte Endbearbeitung. Im Vergleich zu herkömmlichen Gleitschliffsystemen erreichen Schleppfinisher eine bis zu 40-fach höhere BearbeitungsintensitÀt.

Anlagendetails

R6/1000 SF Drag Finishing System

Die R 6/1000 SF ist ideal fĂŒr hochwertige, empfindliche und komplexe WerkstĂŒcke. Sie kann auch große und schwere Teile bearbeiten. Jede Maschine ist mit vier Mehrzweck-Arbeitsstationen ausgestattet, die eine Chargenbearbeitung in einem einzigen ArbeitsbehĂ€lter mit einem Durchmesser von 43 Zoll (1080 mm) ermöglichen. Die GesamtgrĂ¶ĂŸe der Maschine betrĂ€gt 2,3 x 2,4 x 3,5 m. Eine intelligente Prozesssteuerung ermöglicht der R 6/1000 SF gleichbleibende Ergebnisse von Charge zu Charge sowie die Automatisierung und Integration in Produktionszellen. Das System kann auch so konfiguriert werden, dass Bearbeitungsschritte wie Vorschleifen, Feinschleifen und Polieren kombiniert werden können.

Bearbeitungsschritte fĂŒr Implantate

Knee joints - Process steps
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Fertigungsschritt

ZunĂ€chst werden WerkstĂŒcke aus dem vorangegangenen Fertigungsschritt (in der Regel ein CNC-Schleifprozess (1)) angeliefert. Sie mĂŒssen eine definierte Ausgangsrauigkeit aufweisen.

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Bearbeitungsschritt Eins

In einem ersten Bearbeitungsschritt (2) wird die OberflĂ€che des WerkstĂŒcks mit keramischen Schleifkörpern abgeschliffen. Diese Schleifkörper sind speziell dafĂŒr entwickelt, die Schleiflinien aus dem CNC-Prozess zu entfernen und hinterlassen eine sehr glatte OberflĂ€che auf den Teilen. Da die Geometrie des Implantats nicht verĂ€ndert werden kann, ist ein gleichmĂ€ĂŸiger Metallabtrag an allen Stellen des Teils wichtig.

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Bearbeitungsschritt Zwei

Anschließend werden die Teile in den zweiten Bearbeitungsschritt (3) ĂŒberfĂŒhrt, in dem sie mit Hilfe von Kunststoffschleifkörpern weiter geglĂ€ttet werden. In diesem Schritt wird eine vorpolierte OberflĂ€che mit sehr niedrigen Ra-Werten erzielt, aber nicht der Hochglanzglanz. Bei den ersten beiden Verfahren handelt es sich um Nassverfahren, bei denen derselbe flĂŒssige Zusatz verwendet wird. Das Gemisch aus Compound und Wasser spĂŒlt Metall- und Schleifkörperreste aus dem ArbeitsbehĂ€lter und hĂ€lt die Verfahrensmittel sauber, um eine gleichmĂ€ĂŸige Bearbeitungsleistung zu gewĂ€hrleisten.

Knee joints - Process steps
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Bearbeitungsschritt Drei

Das dritte Verfahren ist ein Trockenpolierverfahren (4) unter Verwendung von behandelten Maiskolben oder Nussschalen, die mit einer speziellen Poliermasse getrĂ€nkt wurden. Indem ein bestimmtes Volumen an Poliermittel regelmĂ€ĂŸig durch frisches Material ersetzt wird, wird ein stabiler und wiederholbarer Polierprozess erreicht. Neben der Auswahl der richtigen Schleifkörperzusammensetzung, -form und -grĂ¶ĂŸe muss eine Reihe von Bearbeitungsparametern festgelegt werden, um das gewĂŒnschte Ergebnis zu erzielen. Zu diesen Parametern gehören die Bearbeitungstiefe, die Spindeldrehzahl, die Wasser-Durchflussmenge, die Konzentration des Poliermittels usw. Diese Faktoren sind entscheidend fĂŒr das Erreichen des perfekten Finishs der Implantate – und werden bei der Testbearbeitung in unserem CEC von unseren erfahrenen Experten exakt auf die Erfordernisse des zu bearbeitenden WerkstĂŒcks angepasst.

Smith+Nephew baut auf Rösler-Anlagen

R6/1000 SF Drag Finishing System

Die Schleppfinish-Anlage R6/1000 SF ist weltweit in der Medizintechnik im Einsatz – etwa bei Smith+Nephew, einem der 20 umsatzstĂ€rksten Unternehmen der Branche mit rund 18.000 BeschĂ€ftigten in ĂŒber 100 LĂ€ndern. In seinem neuen, hoch technologisierten Werk im malaysischen Penang, setzt S+N zur Bearbeitung von Knieimplantaten aus Kobalt-Chrom-Legierung auf zwei Fertigungszellen mit jeweils drei Schleppfinishanlagen R6/1000 SF von Rösler. Die Maschinen verfĂŒgen ĂŒber einen ArbeitsbehĂ€lter mit 1.000 mm Durchmesser sowie ein TrĂ€gerkarussell fĂŒr sechs Arbeitsspindeln. Sie sind mit teilespezifischen WerkstĂŒckaufnahmen ausgestattet, in denen die Femurteile so positioniert werden können, dass eine Bearbeitung nur an den definierten Bereichen stattfindet. Durch eine optimierte WerkstĂŒckaufnahme können 18 Teile gleichzeitig bearbeitet werden – das sorgt fĂŒr eine rund 50 Prozent höhere ProduktivitĂ€t.

Betrieben werden die Anlagen mit Schleifkörperaufbereitungssystemen und in Kombination mit zwei vollautomatischen Zentrifugen Z 1000 zur Prozesswasseraufbereitung sowie der Digitalisierungssoftware Rösler Smart Solutions. Diese innovative Monitoring-Lösung ermöglicht die Überwachung, Erfassung und Auswertung von bis zu 14 individuell auswĂ€hlbare Prozessparametern und gibt Handlungsempfehlungen, wenn diese Werte vom Soll abweichen. RSS erleichtert auch die lĂŒckenlose Erfassung der Prozessdaten und ist hilfreich als Nachweis der ProzessqualitĂ€t und -stabilitĂ€t bei QualitĂ€tsaudits und zu Dokumentationszwecken.

 

 

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