SchneefrÀse

In Leistung und Dimension optimal angepasst

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Vollautomatische HĂ€ngebahn-Durchlaufstrahlanlage fĂŒr unterschiedlichste Stahlteile

GerĂ€te und Maschinen, die zum SchneerĂ€umen und Brennholzschneiden eingesetzt werden, sind extremen Belastungen ausgesetzt – insbesondere deren Lackierung. Da kommt es auf eine optimale Vorbehandlung der OberflĂ€che an. Um das Strahlen der Bauteile wirtschaftlich und technisch zu optimieren, investierte die norwegische Duun Industries AS in das vollautomatische HĂ€ngebahn-Durchlaufstrahlsystem RHBD 15/20-K von Rösler. Ausschlaggebend dabei war neben der technischen Konzeption und LeistungsfĂ€higkeit der Anlage, deren optimale Anpassung an die örtlichen Gegebenheiten.

 

 

Spezialisiert hat sich die im norwegischen Asen ansĂ€ssige Duun Industries AS auf die Herstellung von SchneepflĂŒgen und –frĂ€sen sowie Sandstreuern als AnbaugerĂ€te fĂŒr Traktoren. DarĂŒber hinaus produziert das 1956 gegrĂŒndete Familienunternehmen SĂ€ge-Spaltautomaten fĂŒr die Brennholzbereitung. Nahezu 50 Prozent dieser Maschinen werden exportiert. „Ein weiterer GeschĂ€ftsbereich ist die Lohnfertigung, die das Laserschneiden und Biegen von Blechen umfasst. Und dann, aber das ist mehr ein Hobby, fertigen wir noch WaffenschrĂ€nke“, berichtet Betriebsleiter Roald Duun.


Integration unter schwierigen PlatzverhÀltnissen
Bei der Herstellung des Equipments zum SchneerĂ€umen sowie HolzsĂ€gen und -spalten verfĂŒgt Duun ĂŒber eine große Fertigungstiefe. Das als dekapierter Stahl angelieferte Material wird im Unternehmen mit Laserschneidmaschinen in Form gebracht, geschweißt, gestrahlt, pulverbeschichtet und montiert. „Der jetzige Strahlprozess erfolgte jedoch bis vor kurzem manuell, indem wir beispielsweise SchweißnĂ€hte o.Ă€. bearbeitet haben“, erklĂ€rt der GeschĂ€ftsfĂŒhrer. Platziert werden sollte die Anlage angrenzend an die Pulverbeschichtung. Dies stellte aufgrund der zur VerfĂŒgung stehenden FlĂ€che sowie der Hallenhöhe eine der großen Herausforderungen dar. DarĂŒber sprachen Roald Duun und seine Mitarbeiter mit zwei Herstellern von Strahlanlagen. „Dass wir uns fĂŒr die Lösung von Rösler entschieden haben, lag einerseits an der Technik und Konstruktion der Anlage. Anderseits war das Preis-/LeistungsverhĂ€ltnis ĂŒberzeugend und die Zusammenarbeit mit Rösler sehr konstruktiv“, merkt der GeschĂ€ftsfĂŒhrer an.


Vom Teiletransport bis zum Strahlprozess optimal angepasst
Das kundenspezifisch ausgelegte Strahlsystem der Rösler OberflĂ€chentechnik basiert auf der HĂ€ngebahn-Durchlaufanlage RHBD 15/20-K. Es ermöglicht die Einzel- und Chargenbearbeitung von Blechen, Profilen und komplexen Schweißkonstruktionen mit Abmessungen bis zu 4.000 x 1.600 x 2.000 mm (LxBxH), das maximale Teile- beziehungsweise GehĂ€ngegewicht liegt bei zwei Tonnen. FĂŒr den Transport der Teile wurde das bestehende Power & Free Fördersystem der Pulverbeschichtungsanlage durch Rösler erweitert.
Die Teile werden zunĂ€chst in die Einlaufkammer der Anlage transportiert, deren TĂŒren sich dann automatisch schließen. Anschließend geht es in einer definierten Geschwindigkeit, die ĂŒber teilespezifische, in der Anlagensteuerung hinterlegte Programme einstellbar ist, weiter durch die Strahlkammer. Dort sorgen acht Turbinen des Typs Hurricane H 42 mit einer Antriebsleistung von jeweils 11 kW fĂŒr die erforderliche StrahlintensitĂ€t um Rost, Zunder sowie RĂŒckstĂ€nde aus dem Laserschneid- und Schweißprozess zu entfernen. Die Platzierung der als wartungsfreundliche EinscheibenrĂ€der ausgefĂŒhrten Turbinen in Form von zwei Ringen ermöglicht, dass auch Stirn- und RĂŒckseiten der Teile den geforderten Sauberkeitsgrad aufweisen. Um Verschleiß zu minimieren, ist die Strahlkammer in Manganstahl ausgefĂŒhrt und an besonders beanspruchten Bereichen zusĂ€tzlich mit auswechselbaren, spaltfrei verlegten Platten aus dem widerstandsfĂ€higen Material ausgekleidet.
Von der Strahlkammer werden die WerkstĂŒcke in eine Auslaufkammer transportiert, deren Abmessungen an das lĂ€ngste zu bearbeitende Teil angepasst ist. Über einen Sensor erhĂ€lt die Steuerung das Signal, dass WerkstĂŒck oder Charge vollstĂ€ndig gestrahlt ist und schaltet in den „RĂŒckwĂ€rtsgang“. Diese Lösung war erforderlich, da aufgrund der PlatzverhĂ€ltnisse ein kompletter Durchlauf nicht realisiert werden konnte. Auf dem RĂŒckweg werden die Teile in der Einlaufkammer gestoppt. Nachdem sich die TĂŒren der Strahlkammer automatisch geschlossen haben und sich die Beleuchtung eingeschaltet hat, lĂ€sst sich eine seitliche TĂŒr zum Außenbereich öffnen. Diese ermöglicht dem Maschinenbediener den Zugang, um mit einem Industriesauger Strahlmittelreste und Staub von den Teilen zu entfernen.


Potenzial fĂŒr eine Leistungserweiterung
Die Zykluszeit, die das Beladen, den Teiletransport, das Strahlen und Absaugen beinhaltet, liegt zwischen 15 bis 20 Minuten. Sollte es spĂ€ter einmal erforderlich sein, lĂ€sst sie sich durch Strahlen auf dem Hin- und RĂŒckweg nahezu halbieren. Dies kommt auch den PlĂ€nen von Roald Duun entgegen: „Wir ĂŒberlegen, ob wir unser Dienstleistungsspektrum in der Lohnfertigung um das Strahlen von Teilen erweitern. Denn im Vergleich zur manuellen Bearbeitung ist es ein sehr wirtschaftlicher Prozess“.


Aufbereitung im „ersten Stock“
Zu den Besonderheiten des Anlagenkonzepts zĂ€hlt auch die Integration der Luft- und Strahlmittelaufbereitung. Beides wurde durch einen Deckendurchbruch zwischen Erdgeschoß und Dachgeschoß platziert. Das als Huckepack-Lösung ausgefĂŒhrte Filtersystem spart zwischen zehn und 15 Quadratmeter FlĂ€che. Dem Standardfilter, der einen Reststaubgehalt von kleiner 3 mg/Normkubikmeter Luft gewĂ€hrleistet, wurde ein so genannter „Polizeifilter“ nachgeschaltet. Dieser reduziert den Staubgehalt auf unter 1 mg. Dies ermöglicht, dass die gefilterte Luft in der kalten Jahreszeit in die Halle zurĂŒckgeleitet werden kann und es zu keinem WĂ€rmeverlust kommt. Im Sommer wird die Luft dagegen ins Freie geleitet.