RHBD Gesamtansicht

Vollautomatische, optimal an Teilespektrum und örtliche Gegebenheiten angepasste HÀngebahn-Durchlaufstrahlanlage

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Effiziente Vorbehandlung von AnhÀnger-Chassis und Aufbauten

Die Lackierung von Lkw-AnhĂ€ngern, die unter anderem im Bau-, Abbruch- und Entsorgungsbereich eingesetzt werden, muss hohen Belastungen standhalten. Wesentliche Voraussetzung fĂŒr dauerhaft gute funktionale und optische Eigenschaften ist eine optimale Vorbehandlung der OberflĂ€chen. Um die StrahlqualitĂ€t zu erhöhen und gleichzeitig Zeit sowie Kosten zu sparen, investierte HĂŒffermann Transportsysteme in das vollautomatische HĂ€ngebahn-Durchlaufstrahlsystem RHBD 34/20-K von Rösler. Die Anlage wurde exakt auf die örtlichen Gegebenheiten maßgeschneidert.

In der AnhĂ€ngerfertigung zĂ€hlt die 1913 gegrĂŒndete HĂŒffermann Transportsysteme GmbH zu den Pionieren. Das im brandenburgischen Neustadt/Dosse ansĂ€ssige Unternehmen fertigt mit rund 150 Mitarbeitern Lkw-AnhĂ€nger fĂŒr den Schwerlastbereich, Sattelauflieger, Lkw-Aufbauten fĂŒr Absetzkipper, Abrollkipper, Krane, Schnellwechselsysteme, fĂŒr die Entsorgung, den Winterdienst  und   Ladesicherungssysteme. Durch permanente technische Weiterentwicklungen setzen die AnhĂ€nger im internationalen Markt Standards in puncto QualitĂ€t, Langlebigkeit, Nachhaltigkeit und Wiederverwertbarkeit. Diese InnovationsfĂŒhrerschaft sichert HĂŒffermann unter anderem durch kontinuierliche Weiterqualifizierung der Mitarbeiter und Investitionen in neue Produktionsanlagen - vom Stahlbau ĂŒber die Lackierung bis zur Montage.

QualitÀts- und Effizienzsteigerung durch automatisches Strahlen

So wurde vor kurzem die neue Durchlaufstrahlanlage RHBD 34/20-K von Rösler fĂŒr die Vorbehandlung der unterschiedlichen AnhĂ€nger-Chassis vor der Verzinkung und Lackierung in Betrieb genommen. Zuvor wurde rein manuell gestrahlt. FĂŒr ein Chassis benötigten zwei Mitarbeiter zwischen drei bis fĂŒnf Stunden. Es war also sehr personal-, zeit- und kostenintensiv. "Beim automatischen Strahlen können je nach Chassis-Typ zwischen 90 und 95 Prozent der OberflĂ€chen bearbeitet werden. Den Rest strahlen wir von Hand nach. Die Anlage sollte deshalb in eine bestehende Halle integriert werden, die direkt an das Freistrahlhaus anschließt", nennt Stephan von Schwander, GeschĂ€ftsfĂŒhrer bei HĂŒffermann, eine Anforderung. Weitere Kriterien waren lange Wartungsintervalle, eine hohe Standzeit und einfache Austauschbarkeit der Turbinen sowie Langlebigkeit und eine intuitive Bedienbarkeit der Anlage. Mit diesem Anforderungskatalog wandte sich der GeschĂ€ftsfĂŒhrer an fĂŒnf Anlagenhersteller, von denen zwei in die engere Wahl kamen. "Ausschlaggebend bei der Entscheidung fĂŒr das System von Rösler waren der Service, der Standort mit der Produktion in Deutschland, das Preis-/LeistungsverhĂ€ltnis und die FlexibilitĂ€t des Unternehmens", erklĂ€rt Stephan von Schwander.

Automatischer Strahlprozess fĂŒr rund 20 verschiedene Typen

Die RHBD 34/20-K ermöglicht die Bearbeitung von bis zu 3,20 Meter breiten, 13 Meter langen und bis zu zwei Meter hohen AnhĂ€nger-Chassis und -Aufbauten im kontinuierlichen Durchlauf. Das HĂ€ngebahntransportsystem ist fĂŒr eine Nutzlast von maximal zehn Tonnen ausgelegt. Es transportiert die Chassis zunĂ€chst in die Einlaufkammer. Nachdem diese durch das platzsparende Schiebetor verschlossen wurde, startet der Strahlprozess. "Jede der zu strahlenden Konstruktionen unterscheidet sich im Detail. Werden die fĂŒr die Einstellung der Strahlparameter maßgeblichen Faktoren wie GrĂ¶ĂŸe und Umfang berĂŒcksichtigt, sind rund 20 verschiedene Typen zu bearbeiten. Durch die Anordnung und Neigung der Turbinen an der Strahlkammer können wir alle Teile mit einem Programm strahlen. Eine Anpassung erfolgt lediglich durch die Transportgeschwindigkeit", beschreibt der GeschĂ€ftsfĂŒhrer. Dies trĂ€gt zur einfachen Bedienung der Anlage bei.
Ausgestattet ist die RHBD mit zwölf, auf optimale Strahlmittelbeschleunigung und wirtschaftliche Bearbeitung ausgelegten, wartungsfreundlichen Turbinen des Typs Hurricane H 42 mit einer Antriebsleistung von jeweils 11 kW. Diese wurden an der Strahlkammer ringförmig, im idealen Einstrahlwinkel zum WerkstĂŒck geplant und angeordnet. Dies sorgt dafĂŒr, dass auch die Stirn- und RĂŒckseiten der Teile anforderungsgerecht gestrahlt werden.
Wie bei allen Anlagen von Rösler besteht die Strahlkammer der RHBD von HĂŒffermann aus acht Millimeter starkem Manganstahl. FĂŒr einen weiter optimierten Verschleißschutz sind die WĂ€nde im direkten Strahlbereich mit 25 mm starken, spaltfrei verlegten und auswechselbaren Stahlgussplatten ausgekleidet.
Nach dem Strahlprozess durchlaufen die verschiedenen Stahlkonstruktionen die Auslaufkammer bevor sie automatisch in das angeschlossene Freistrahlhaus transportiert werden. Hier brauchen aufgrund des guten Ergebnisses nur die im Strahlschatten liegenden und im automatischen Strahlprozess nicht erreichbaren Ecken und Kanten nachgestrahlt zu werden. DafĂŒr sind je nach Chassis zwischen zehn und 20 Minuten zusĂ€tzlich erforderlich. "Neben einem deutlich höheren Durchsatz, erreichen wir eine gleichbleibend hohe QualitĂ€t und das bei reduzierten Kosten", berichtet der GeschĂ€ftsfĂŒhrer zufrieden.

Maßanfertigung

Eine gewisse Herausforderung bei der Konstruktion und Montage der Anlage stellten die beengten PlatzverhĂ€ltnisse dar. So stand beispielsweise zwischen den HallentrĂ€gern nur eine FlĂ€che von rund 5,60 Metern zur VerfĂŒgung, was bei bis zu 3,20 Meter breitem Strahlgut nur wenig Raum fĂŒr die Platzierung der Turbinen lĂ€sst. Dies machte es notwendig, die StrahlmittelzufĂŒhrung und -aufbereitung ĂŒber dem HĂ€ngebahntransportsystem anzuordnen. DafĂŒr wurde das Hallendach partiell erhöht. Ein kleiner Anbau war darĂŒber hinaus erforderlich, um das Filtersystem, die WartungszugĂ€nge und das Becherwerk unterzubringen. Eingebunden in die StrahlmittelrĂŒckfĂŒhrung der RHBD wurde das bestehende Freistrahlhaus. "NatĂŒrlich gab es bei der Montage und Inbetriebnahme einige Herausforderungen. Die Mitarbeiter von Rösler hier vor Ort waren jedoch Topleute, die durch eine hervorragende Leistung ĂŒberzeugt haben", erinnert sich Stephan von Schwander.